TeamGroup MP44 im Test: Lohnt sich das neue Kühlsystem?

Mitte April kündigte der Hersteller TeamGroup neue M.2-SSDs in unterschiedlichen Formfaktoren für maximale Unterstützung an. Neben der TeamGroup MP44 im üblichen M.2-2280-Formfaktor hat der Hersteller auch die SSD MP44S und MP34S auf den Markt gebracht, die sich vorzugsweise an Handhelds oder Tablets richten. Unser Testmodell verfügt über eine PCIe-Gen4-Anbindung mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 7.400 MB/s beim sequentiellen Lesen und 6.500 MB/s beim sequentiellen Schreiben. Darüber hinaus soll das industriepatentierte und ultradünne Graphen-Kühletikett für eine bessere Kühlung als herkömmliche M.2-SSDs sorgen.

Im Test klären wir für Sie, ob sich die MP44 von TeamGroup von anderen M2-SSDs abheben kann und erhalten von uns eine Kaufempfehlung.

Der TeamGroup MP44 kommt in einer eher unauffälligen weiß-blauen Kartonverpackung. Auf der Vorderseite werden einige Hauptmerkmale der M.2-SSD in Stichpunkten kurz hervorgehoben, während wir auf der Rückseite sogar einen Blick auf die SSD erhaschen können. Darüber hinaus sind die technischen Spezifikationen tabellarisch abgedruckt und die Einbauanleitung in zwei Bildern enthalten.

Die TeamGroup MP44 1 TB nutzt die PCIe Gen4x4-Schnittstelle und bietet Lese-/Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 7.400/6.500 MB/s. Die SSD ist in den Kapazitäten 512GB / 1TB / 2TB / 4TB / 8TB erhältlich. Der Formfaktor ist im üblichen 2280-Format gehalten, als Controller dient der Maxiotek MAP1602. Eine spannende Neuheit ist das neue Graphen-Label, das die Wärmeableitung zwischen SSD und Mainboard-Kühlkörper deutlich optimieren soll. Dennoch ist die MP44 aufgrund der Beschriftung nicht dicker als herkömmliche SSDs, sodass wir sie in jeden Computer mit Standard-M.2-Sockel einbauen können.

Einen ersten technischen Überblick bietet das Tool CrystalDiskInfo:

Darüber hinaus lassen sich die SMART-Werte des MP44 über das herstellereigene SSD SMART TOOL auslesen und jederzeit prüfen, wie der Betriebszustand aussieht. Darüber hinaus enthält das Tool ähnliche Funktionen, die bereits von CrystalDiskInfo und CrystalDiskMark bekannt sind. Allerdings ist die englische Software vermutlich noch nicht frei von Fehlern: Das Auslesen unserer Systeminformationen funktioniert nicht ganz fehlerfrei. Beispielsweise verfügt die verbaute AMD Radeon RX 7900XTX über 24GB VRAM statt der angezeigten 4GB. Leider funktioniert auch das Ändern der Sprache nicht, da auf dem Computer eine bestimmte Schriftart fehlt, die noch nicht im Installationspaket enthalten ist.

Unser Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:

Alle folgenden Tests wurden auf diesem Testsystem durchgeführt. Um das volle Potenzial des TeamGroup MP44 ausschöpfen zu können und hinsichtlich der Bandbreite nicht an die Grenzen des Mainboards zu stoßen, haben wir den MP44 im PCIe 5.0 x4-Steckplatz verbaut. Dieser Steckplatz ist auch abwärtskompatibel zu PCIe 4.0. Auch wenn das verfügbare Mainboard beidseitig über eigene M.2-Kühlpads verfügt, wurde das ultradünne Graphen-Kühletikett der SSD selbstverständlich belassen.

Beim M.2-SSD-Test greifen wir wie gewohnt auf bewährte Tools zurück, um eine SSD auf Herz und Nieren prüfen zu können. Hierzu kommen folgende Anwendungen zum Einsatz.

Im AS SSD-Benchmark schneidet die TeamGroup MP44 vergleichsweise sehr gut ab und liegt aktuell an der Spitze unseres SSD-Rankings. Sowohl beim sequentiellen Lesen mit knapp 6.300 MB/s als auch beim Schreiben mit rund 5.600 MB/s im Test können wir getrost sagen, dass die Leistung völlig stimmt. Wenn wir uns jedoch den AS SSD Copy-Benchmark genauer ansehen, fällt auf, dass sich die TeamGroup MP44 eher im Mittelfeld bewegt. Dieses Verhalten ist im zweiten Anwendungstest, den wir mit HDD Tune Pro durchgeführt haben, identisch. Auch bei den Zugriffszeiten sehen wir in unserer Tabellenübersicht gute Konditionen. Spektakuläre Ergebnisse erzielt das MP44 hingegen im ATTO Disk Benchmark und kann sich in jedem Testszenario ganz vorne beweisen. Addiert man nun die Temperaturen über den Testzeitraum, schwankt die M.2 SSD in einem Bereich zwischen 45 und 48° Celsius.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das TeamGroup MP44 in unserem Leistungstest insgesamt sehr gute Ergebnisse liefert und in verschiedenen Disziplinen ganz vorne glänzen kann. Im Detail sehen die Diagramme daher wie folgt aus:

Die TeamGroup MP44 ist eine kluge Wahl für Anwender, die das Beste aus einer aktuellen PCIe 4.0 NVMe SSD herausholen möchten. Unserer Meinung nach bietet die M.2-SSD eine hervorragende Leistung bei Speicherkapazitäten bis zu 8 TB. Dies reicht vor allem aus, um alle persönlichen Daten sowie Spiele und Programme auf einer SSD zu speichern. Bei den Lese- und Schreibgeschwindigkeiten erreichten wir in den Leistungstests fast die vom Hersteller angekündigten 7.400 MB/s beim Lesen und 6.500 MB/s beim Schreiben. Die Zugriffszeiten von unter 0,05 ms tragen zu kürzeren Ladezeiten bei, was folglich zu einer Verbesserung der Systemreaktion führen kann. Darüber hinaus unterstützt der MP44 den SMART-Modus sowie die TRIM-Funktion.

Allerdings hatte das ultradünne Graphene-Kühletikett, das die Wärme effektiv besser ableiten und die SSD vor Überhitzung schützen soll, in unserem Test kaum nennenswerte Unterschiede erzielt. Dennoch sind wir zu keinem Zeitpunkt in den Bereich Thermal Throttling geraten. Positiv ist, dass das Etikett weniger als 1 mm dick ist und daher problemlos in die meisten Laptops oder Desktops passt. Ein separater Kühler ist nämlich nicht erforderlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei der TeamGroup MP44 um eine vergleichsweise günstige SSD handelt, die ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Darüber hinaus verfügt die SSD über eine Garantie von 5 Jahren und ist wahrscheinlich eine der besten PCIe 4.0 NVMe SSDs auf dem heutigen Markt. Daher geben wir eine klare Kaufempfehlung.

Günstige SSD mit performanten Übertragungsgeschwindigkeiten! Allerdings könnte das herstellereigene SSD-Tool verbessert werden.